Der Regisseur des Films HUGO CABRET heisst Martin Scorsese. Vermutlich sagt dir dieser Name nichts. Das ist verständlich, denn normalerweise dreht Scorsese Filme für Erwachsene. Er ist berühmt und ein sehr wichtiger Filmemacher.

Zum ersten Mal in seiner langen Karriere realisierte Scorsese einen Film für Kinder. Das ist ihm sehr gut gelungen. Er konnte sich gut in die jungen Figuren reinversetzen und erzählt uns eine wunderbare Geschichte.

Die Geschichte fand er in einem Bilderbuch. Sie gefiel ihm so gut, dass er beschloss, sie fürs Kino zu «adaptieren», wie die Filmspezialisten sagen.

Der Film spielt zu Beginn des letzten Jahrhunderts, um 1930 in Paris. Der Waisenjunge Hugo Cabret ist zwölf Jahre alt. Er lebt in einem Versteck hinter einer riesigen Bahnhofsuhr.

Aus einem unbekannten Grund stiehlt Hugo in einem Bahnhofsladen kleine Objekte. Ein trauriger alter Mann ist der Besitzer des kleinen Geschäfts.

Eines Tages erwischt der Ladenbesitzer Hugo, wie er eben eine mechanische Maus einstecken will. Zur Strafe nimmt der Alte Hugo sein Notizbuch weg. Für den Jungen ist das eine Katastrophe: Das Heft enthält die Pläne für einen Automaten, den sein Papa gekauft hat.

Dieser Automat funktioniert nicht mehr. Hugos Vater starb, bevor er ihn reparieren konnte. Hugo hat sich geschworen, den Apparat wieder zum Laufen zu bringen. Dazu braucht er aber dringend das Heft wieder.

Aus diesem Grund freundet sich Hugo mit Isabelle an, der Nichte des Ladenbesitzers. Sie soll ihm bei seinem Vorhaben helfen.

Eines Abends, nach Ladenschluss folgt Hugo dem Alten bis zu dessen Wohnung. Er findet heraus, dass das Heft auch für den alten Mann sehr wichtig ist: Die ganze Nacht hat er mit seiner Frau darüber geredet!

Dank Isabelle findet Hugo heraus, dass der alte Spielwarenhändler ein berühmter Filmregisseur war. Er stürzte aber in den Ruin. Nur dank des kleinen Spielzeugladens konnte er überleben.

Da du den Film noch nicht kennst, hören wir hier auf, ihn zu erzählen. Du wirst aber sehen, dass viele Leute im Film etwas reparieren wollen: Uhren, Filmrollen, Automaten...

Und noch etwas anderes gilt es, zu heilen: nämlich all die Ungerechtigkeiten und Unglücke, welche die Figuren im Film erleiden mussten.

Der Filmemacher, den Hugo kennenlernt, existierte tatsächlich. Seinen Namen solltest du dir merken: Georges Méliès! Deshalb nennt ihn seine Nichte auch Onkel Georges.

Georges Méliès ist unglaublich wichtig für die Filmgeschichte: Er ist der Erfinder von vielen Filmtricks. Lang, lang bevor es Computer gab, nur drei Jahre nach der Erfindung des Kinos, drehte er unzählige fantastische Filme.

In HUGO CABRET kannst du sehen, wie das Studio von Georges Méliès damals aussah. Dort drehte er so wichtige Stummfilme wie DIE REISE ZUM MOND. Ein Menschheitstraum, der erst sehr viel später Wirklichkeit wurde.

In einer wunderschönen Szene erweist Martin Scorsese auch den Erfindern des Kinos die Ehre: den Brüdern Lumière.

Im Juli 1895 drehten diese einen der berühmtesten ersten Filme der Filmgeschichte. Er zeigt die Ankunft eines Zuges in einem Bahnhof. Es ist kaum zu glauben, aber diese Bilder jagten den ersten Kinobesuchern richtig Angst ein.

Sie dachten nämlich, der Zug würde sie überfahren. Du musst bedenken: Sie hatten noch nie zuvor einen Film gesehen. Auch diese Szene zeigt Scorsese in seinem Film, allerdings viel spektakulärer...