Stell dir einen kleinen, verlassenen Bären in einem grossen Londoner Bahnhof in England vor. Um seinen Hals trägt er ein Schild mit folgender Aufschrift: «Bitte kümmern Sie sich um diesen Bären. Danke!»

Aber niemand scheint ihn zu bemerken. Dabei kommt der kleine Bär von sehr weit her, aus Peru, einem Land in Südamerika.

Diese grosse Reise hat er nicht zum Spass gemacht. Stell dir vor, ein Erdbeben hat seinen Wald zerstört. In diesem Unglück verlor der arme Bär seinen Onkel. Und seine Tante Lucie ist zu alt, um sich um ihn zu kümmern.

Aber wie kam dieser kleine, überaus höfliche Bär auf die Idee, ausgerechnet in England Zuflucht zu suchen? Einige Jahre vor seiner Geburt erforschte ein englischer Forscher die Heimat des kleinen Bären und befreundete sich bei dieser Gelegenheit mit seiner Familie.

Bevor der Forscher nach England zurückkehrte, versicherte er dem Onkel des kleinen Bären, dass dieser immer herzlich willkommen sei in London. Daran erinnerte sich der kleine Bär nach dem Erdbeben.

In einem Schiff überquert der kleine Bär als blinder Passagier den Atlantik und erreicht London. Leider will sich aber niemand um ihn kümmern! Doch dann entdeckt ihn die Familie Brown auf dem Bahnsteig…

Die Familie Brown berührt die schwierige Situation des Bären und beschliesst ihn aufzunehmen. Zunächst zwar nur für ein Nacht, damit er nicht draussen in der Kälte und im Regen schlafen muss – denn in England regnet es bekanntlich viel.

Frau Brown nennt den Bären Paddington. In der Bärensprache ist sein Name nämlich etwas kompliziert auszusprechen; klingt irgendwie ähnlich wie «grouwahh»!

Aber weshalb gibt Frau Brown dem kleinen Bären den Namen Paddington? Du brauchst nicht zu weit zu suchen, denn dies ist lediglich der Name des Londoner Bahnhofs, an dem sie ihn gefunden hat.

Bevor sich Paddington zum Filmstar mauserte, wurde seine Geschichte in einem Bilderbuch erzählt.

Sowohl im Film wie auch im Buch ist Paddington ein überaus neugieriger Bär, der aberwitzige Katastrophen provoziert. Dies versetzt Herrn Braun in grosse Unruhe, weil er um seine beiden Kinder besorgt ist.

Der Film gibt im Allgemeinen die Personen und die Geschichte aus dem Buch getreu wider. Allerdings gibt es eine Aussnahme davon. Im Film erscheint die böse Frau Millicent, die den armen Bären ausstopfen lassen will. Der Regisseur hat diese Figur erfunden, damit der Film spannender wird.

Auch wenn dies eine Geschichte von einem Bären ist, so widerfährt sie leider täglich zahlreichen Menschen. Wir nennen sie Flüchtlinge oder Migranten.

Sie kommen von überall auf der Welt und werden bei uns nicht immer gut aufgenommen, obwohl sie meistens alles verloren haben und dringend Hilfe benötigen.

Wir sollten sie nicht zurückweisen, ganz im Gegenteil. Ausserdem könnten sie unser Leben bereichern. Genau wie Paddington auch. Er bring nämlich viel Lebensfreude in die Familie Brown.

Einen Bären, der reden, fliegen und das Treppengeländer runterrutschen kann findet man nicht in der Natur.

Dem Filmemacher gelang diese filmische Zauberei nur mit Hilfe des Computers. Auch wenn Paddington vielleicht echter als ein wirklicher Bär aussieht, so besteht er doch nur aus Pixel, während die Schauspielerinnen und Schauspieler echt, also aus Fleisch und Blut sind.

Übrigens, wundere dich nicht darüber, dass die ersten Bilder im Film schwarz-weiss sind. Damit will der Filmemacher zeigen, dass der englische Entdecker vor langer Zeit die Filmaufnahmen in Peru gemacht hatte. Und damals war Film eben noch nicht in Farbe.