Aufgepasst! Zu Beginn des Films überstürzen sich die Ereignisse: Das Radio meldet, ein Ufo sei gesichtet worden... Was ist ein Ufo? Das ist die Abkürzung für unbekanntes Flugobjekt.

Machen wir uns doch mit dem unbekannten Flugobjekt dieses Films ein bisschen vertraut: Es ist ein gigantischer Riese aus Eisen, der mit fürchterlichen Waffen ausgerüstet ist. Eine richtige öffentliche Gefahr!

Kaum zu glauben, aber bald wird dieses ausserirdische Monster zum besten Freund des achtjährigen Hogarth. Jaja, oft trügt der Schein!

Hogarth ist ein einsames Kind, dessen alleinerziehende Mutter in einem Restaurant arbeitet. Er ist überglücklich, einen so gigantisch grossen und starken Freund gefunden zu haben. Leider sehen das nicht alle so...

Der Geheimdienst und die Armee halten den eisernen Riesen für eine Bedrohung der Menschheit und wollen ihn vernichten. Die wissen nämlich nicht, dass er in seinem eisernen Körper nicht nur Waffen, sondern auch ein Herz trägt!

Genau! Das sogenannte ausserirdische Monster hat ein Herz und kann Gefühle empfinden! Das finden wir gleichzeitig mit Hogarth heraus!

Warum reagieren die Erwachsenen im Film so entsetzt auf den Giganten aus dem All? Weil sich die Geschichte im Jahr 1957 in den USA zuträgt! Das war zwölf Jahre nach der Explosion der grauenhaften Atombomben am Ende des zweiten Weltkrieges.

Alle Erwachsenen hatten Angst, dass sich das Entsetzliche wiederholen könne. Ein Ufo erregte also Panik, denn wer konnte wissen, ob es nicht eine neue Atombombe war.

Im Jahr 1957 hatten übrigens die Russen (damals die Erzfeinde der US-Amerikaner) ihren «Sputnik» in den Weltraum geschossen. Das war der allererste Satellit, der die Erde umkreiste.

Mit einem Satelliten konnte man einerseits die Erde überwachen und andererseits den Weltraum erforschen. Viele Menschen rechneten damit, dass man nun Marsmenschen oder andere bedrohliche ausserirdische Geschöpfe entdecken würde.

An diesen Ängsten war zum Teil das Fernsehen schuld, das im gleichen Jahr gross in Mode kam. Alle Leute guckten eifrig TV-Serien mit Ausserirdischen, die alle als böse Ungeheuer dargestellt wurden.

So lässt sich erklären, warum die Erwachsenen im Film überzeugt sind, der eiserne Riese wolle ihnen Böses tun... Auch heute sollten wir nicht alles glauben, was das Fernsehen zeigt!

Dieser Animationsfilm ist ziemlich traurig, bringt uns jedoch auch tüchtig zum Nachdenken. Er wurde 1999 in den Trickfilmstudios der Warner Brothers realisiert, einer riesigen Filmproduktionsgesellschaft, die seit 1923 in Hollywood arbeitet.

In diesem Studio wurden vor mehr als 60 Jahren so berühmte Trickfilmfiguren geschaffen wie das Kaninchen Bugs Bunny oder die Ente Daffy Duck.

Damit sie nicht mit den rundlich knuddeligen Figuren von Walt Disney verwechselt werden konnten, zeichneten die Trickfilmer der Warner Brothers ihre Figuren ganz anders: dünn, flach, elastisch, eckig und spitzig.

1999 wurden die Figuren in DER GIGANT AUS DEM ALL im gleichen Stil gestaltet, nur der Gigant nicht! Das war reine Absicht.

Mit ein wenig Hilfe von Animatorinnen und Animatoren hat ein Supercomputer den Giganten in 3D gezeichnet und animiert. Alle anderen Figuren wurden von Hand gemalt und animiert, genau wie man das 1957 gemacht hätte! Darum wirken Hogarth, Dean oder General Rogard so viel flacher als der Riese.

Der Regisseur will uns mit diesem Unterschied zeigen, dass der eiserne Riese von einem Planeten kommt, der 1957 wissenschaftlich und technisch schon viel weiter entwickelt war als unsere Erde.