In einem Film mitspielen! Wer von uns hat nicht schon einmal davon geträumt?! Stellt euch vor, ein Filmregisseur klopft an die Türe eures Klassenzimmers, weil er jemanden für die Rolle eines Prinzen sucht.

Wen wird er sich aussuchen? Die Herzen schlagen bis zum Hals... Was für eine Spannung! Genau das spielt sich am Anfang des Films HASENHERZ ab.

Der Regisseur steht vor der Klasse und schaut sich alle Schüler und Schülerinnen ganz genau an. Wer kommt für die Rolle in Frage? Plötzlich entscheidet er sich für einen 12-jährigen Schüler.

Was für ein Glückspilz! In seinen jungen Jahren bereits die Welt des Films von innen erleben! Na ja, er wird allerdings auch entdecken müssen, dass das Spiel vor der Kamera nicht nur reines Vergnügen ist!

Tatsächlich verlangt der Dreh eines Films grosse Präzision und vor allem viel Geduld. Oft muss man eine Szene mehrmals wiederholen und darf dabei die Konzentration nicht verlieren!

Unser junger Schauspieler wird zudem nicht selten einen Schrecken kriegen. Ein Ritterfilm kann sehr beeindruckend sein, wenn man nicht gewohnt ist, Filme zu machen. Selbst wenn wir wissen, dass vieles nur Trick ist!

Wie wir sehen, ist die Handlung von HASENHERZ bereits ziemlich interessant. Wir haben allerdings ein kleines, aber sehr wichtiges Detail ausgelassen, das den Film noch viel spannender macht.

Der Junge, den der Regisseur für die Rolle des Prinzen auswählt, ist nämlich ein Mädchen! Man muss dazu sagen, dass Janni eher wie ein Junge aussieht. Das macht sie sehr unglücklich, weil sich die anderen deswegen über sie lustig machen.

Der Regisseur bemerkt den Irrtum schnell. Trotzdem möchte er, dass Janni die Rolle des Prinzen spielt. Schliesslich nimmt Janni die Herausforderung an. Für ein Mal ist ihr jungenhaftes Aussehen ein Vorteil!

Aber herrje! Als die Dreharbeiten beginnen, wird das für Janni schrecklich! Alles macht ihr Angst. Eigentlich logisch, denn sie hat jegliches Selbstvertrauen verloren, weil sie ständig gehänselt wird.

Aber der Regisseur ist sehr geduldig mit ihr. Und das Wunder geschieht: Indem sie die Rolle des Prinzen spielt, gewinnt Janni allmählich immer mehr Vertrauen in sich selbst.

Im Grunde ist das nicht erstaunlich, denn auch der Prinz, den sie spielen soll, muss lernen, seine Angst zu überwinden. Das Resultat: Janni ist am Ende der Dreharbeiten wie gewandelt. Sie hat ihre Schüchternheit überwunden. Und das Wichtigste: Sie akzeptiert sich so, wie sie ist!

HASENHERZ zeigt, dass Mut nichts damit zu tun hat, ob man ein Mädchen oder ein Junge ist. Zusammen mit Janni entdecken wir nämlich, dass das grossartige Schloss des Prinzen lediglich eine Studiokulisse ist, und die appetitlichen Früchte, die man auftischt, schlecht verdaulich sind, denn sie sind aus Knetmasse!

Und die Hunde, die Janni so sehr erschrecken? Keine Angst, dass sind ganz zahme, für den Film dressierte Doggen. Dasselbe gilt für den schrecklichen Drachen, den unsere junge Schauspielerin töten soll. Er ist aus Pappmaché, und das Feuer, das er spuckt, sind Feuerwerkskörper.

HASENHERZ zeigt uns noch ein weiteres Geheimnis des Filmemachens: den Einsatz von Ersatzschauspielern, die man auch «Doubles» oder «Stuntmen» nennt. Gegen Ende des Films soll Janni auf ein Pferd steigen. Trotz grosser Anstrengung schafft sie das nicht richtig.

Der Filmemacher beschliesst daher, einen Ersatzschauspieler einzusetzen. Das Double spielt in den Szenen, in denen Janni auf dem Pferd sitzen muss. Die Person reitet sehr gut, und da sie etwa gleich gross ist wie Janni, und zudem eine Rüstung trägt, merkt man den Trick nicht.

Im Film setzt man oft Stuntmen ein, vor allem wenn Stars sehr schwierige oder gefährliche Szenen spielen müssen.